Codex Argenteus
 
Ein Versuch, Runen in die aktuellen Schriften zu integrieren, ist historisch aktenkundig: der Codex Argenteus, eine Bibelübersetzung ins Gotische von Bischof Wulfila aus dem 4. Jahrhundert. Er baute nicht nur griechische Schriftelemente, sondern auch Runen in sein gotisches Unzialen-Alphabet ein. Wulfila ist dreisprachig erzogen worden und beherrschte neben Gotisch auch Latein und Griechisch. Seine Bibelübersetzung war eine Pioniertat - und gilt heute als germanisches Schriftdenkmal. Die leider nicht mehr vollständige Silberbibel wird heute in Uppsala aufbewahrt.
 
Gotisches Vaterunser, Font: Gothic
 
Bei den politischen und militärischen Begriffen in der Wulfila-Bibel handelt es sich meist um gotisch-keltische Isoglossen, das sind Wörter, die nur von den Goten, aber nicht von anderen germanischen Stämmen aus der keltischen Sprache übernommen wurden.
 
modernisierte Fassung von Manfred (Sept 2003)
 
Ausdrücke für zivilisatorische Errungenschaften stammen fast ausschließlich aus dem Lateinischen. Die christlich-liturgische Fachsprache der Wulfila-Bibel stammt aus dem Griechischen. Diese "multikulturellen" Einflüsse zeigen sich deutlich in seiner innovativen Schrift.
 

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